Johannes Eurich | Wolfgang Maaser
Diakonische Einrichtungen befinden sich in einem vielseitigen Transformationsprozess – nicht zuletzt seit der Einführung sozialwirtschaftlicher Rahmenbedingungen Anfang der 1990er Jahre. Der vorliegende Aufsatzband vermisst das Feld der aktuellen Herausforderungen. Der Spannungsbogen zwischen theologischem Selbstverständnis, Dienstleistungskonzept und Organisationsentwicklung sowie Sozialanwaltschaft wird sorgfältig analysiert. Ebenso kommen die Verwicklungen von verfasster Kirche, Verband und diakonischen Einrichtungen im Orientierungs- und Steuerungsprozess wie der Diskurs um das kirchliche Arbeitsrecht in den Blick. In diesem komplexen Verantwortungsfeld lotet der Band Orientierungsmöglichkeiten zwischen Sozialmanagement und theologisch fundiertem Leadership aus.
[Diaconia within the Transformation of the Welfare State. Analyses – Options – Perspectives]
Since the 1990s, Christian welfare organizations have been undergoing a continuous process of change. This volume assesses the contexts and current challenges by analyzing the tension between Christian identity, concepts of service delivery, organizational change, and social advocacy. The entanglement of church involvement, lobbying associations, and individual diaconal organizations is examined with reference to management processes, ethics as well as specific issues like the labor law of the churches. How Christian orientation and leadership can be uphold in this complex situation is one of the questions this volume tries to answer.
Zu den Autoren
Johannes Eurich, Dr. theol., Jahrgang 1962, studierte Evangelische Theologie in der Schweiz und den USA. Nach fünfjährigem Pastorendienst wurde er 2000 in Praktischer Theologie promoviert und habilitierte sich in Systematischer Theologie 2007 an der Universität Heidelberg. Seit 2009 ist er Professor für Praktische Theologie/Diakoniewissenschaft und Direktor des Diakoniewissenschaftlichen Instituts der Universität Heidelberg. Er ist Mitglied der Sozialkammer der EKD und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Sozialwiss. Instituts der EKD.
Wolfgang Maaser, Dr. theol., Jahrgang 1955, studierte Religionspädagogik in Düsseldorf sowie Theologie und Philosophie in Bochum und Bonn. Nach Promotion (1990) und Habilitation (1995) in Systematischer Theologie an der Ruhr-Universität Bochum ist er seit 1995 Professor für Ethik der Soziale Arbeit an der Evangelischen Fachhochschule Rheinland-Westfalen-Lippe und war Fellow im Projekt „Kulturen der Verantwortung“ (Kulturwissenschaftliches Institut Essen, Wissenschaftszentrum NRW 2004 – 2007).