Krankheit und Heilung als Thema der Liturgie
Heike Ernsting
Heike Ernsting untersucht Salbungsgottesdienste als neues Phänomen in der Evangelischen Kirche und betritt damit Neuland in der Praktischen Theologie. Das Phänomen Salbungsgottesdienste wird aus unterschiedlichen Perspektiven erschlossen: durch eine empirische Untersuchung von Salbungsgottesdiensten in der gemeindlichen Praxis, durch die Analyse von Impulsen aus der Kirchengeschichte und der Ökumene, durch eine systemtheoretische Untersuchung, die die soziologischen Bedingungen einer Sehnsucht nach Heilung und Ganzheitlichkeit erhellt. Ernsting entfaltet abschließend die These des Salbungsgottesdienstes als neu emergierenden Kasualgottesdienstes, der in theologisch zugespitzter Weise den »Kasus« Krankheit und bedrohte Leiblichkeit thematisiert und die Zuwendung Gottes zu den »Mühseligen und Beladenen« erfahrbar werden lässt.
[Healing Services in the »Volkskirche« (Nationwide Church). Illness and Healing as Liturgy Theme]
Heike Ernsting studies the new phenomenon of healing services in the Protestant Church breaking new ground in practical theology therewith. The topic of healing services is examined from various different perspectives: by means of an empirical study of healing services in Church practice, by analyzing impulses from church history and ecumenism, by means of a system-theoretical analysis providing insights into the sociological conditions of the longing for healing and wholeness. Finally the study propounds the thesis that healing services are a newly emerging form of occasional service addressing the »case« of illness and threatened corporeality in a theological intensified way and allowing to experiencing God’s devotion to the »Weary and Burdened«.
Zur Autorin
Heike Ernsting, Dr. theol., Jahrgang 1977, studierte Evangelische Theologie und Ecumenical Studies in Wuppertal, Bochum und Dublin. Sie ist Pfarrerin und wurde 2012 an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Ruhr-Universität Bochum im Fach Praktische Theologie bei Isolde Karle promoviert. Ihre Forschungsschwerpunkte sind: Liturgik, Krankheit und Gesundheit in der modernen Gesellschaft, Kirchentheorie und Kybernetik.