Das Böse
Marburger Theologische Studien (MThSt), 143
Elisabeth Gräb-Schmidt | Martina Kumlehn (Hrsg.)
»Das Böse ist immer und überall« hat die Pop-Rock-Band »Erste Allgemeine Verunsicherung« 1986 in ironischer Brechung gesungen. Dieser Satz kann jedoch auch mit tiefem Ernst existenzielle Erfahrungen spiegeln. Phänomene wie Lügen, Gewalt und Kriege verbinden sich exemplarisch mit dem, was wir böse oder das Böse nennen und was unsere Existenz und unser Zusammenleben grundlegend bedroht. Es kann als Kraft der Negativität verstanden werden, als abstrakte (oder gar substantielle) Wirklichkeit, als antagonistisches Prinzip des Guten, oder als Ausdruck konkreter moralisch verfehlter Handlungen.
Theologisch ist zu reflektieren, wie die Rede von Gott mit der Wirklichkeit des Bösen ins Verhältnis gesetzt werden kann. Die Frage nach den Ursachen des Bösen ruft also auch die Problematik der Theodizee und die Sehnsucht nach der Erlösung von dem Bösen auf. Die Beiträge aus den Fächern Altes Testament (Friedhelm Hartenstein) und Neues Testament (Michael Wolter) sowie aus der Systematischen ...