Schöpfungsglaube und Gottvertrauen in der Klimakrise
Ulrich H. J. Körtner
Hier geht es zur Leseprobe.
Umweltschutz und Klimaschutz sind eine praktische Weise, den Glauben an Gott den Schöpfer zu bekennen. Christliche Umweltethik verliert aber ihre geistliche Ausrichtung, wenn sich der Schöpfungsglaube auf moralische Appelle beschränkt, deren theologische Substanz zunehmend diffus wird. Die umweltethischen Herausforderungen unsrer Zeit erfordern nicht nur eine theologische Klärung des Schöpfungsbegriffs, sondern auch eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Gottesfrage. Darum geht es im vorliegenden Buch. Der Einsatz für Klima- und Umweltschutz als praktischer Ausdruck christlichen Schöpfungsglaubens und christlicher Schöpfungsfrömmigkeit gilt der Welt in ihrer Vergänglichkeit. Diese Vergänglichkeit zu akzeptieren – auf Hoffnung hin und nicht etwa resignativ – entspricht dem ...
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Schöpfungsglaube und Gottvertrauen in der Klimakrise
Ulrich H. J. Körtner
Hier geht es zur Leseprobe.
Umweltschutz und Klimaschutz sind eine praktische Weise, den Glauben an Gott den Schöpfer zu bekennen. Christliche Umweltethik verliert aber ihre geistliche Ausrichtung, wenn sich der Schöpfungsglaube auf moralische Appelle beschränkt, deren theologische Substanz zunehmend diffus wird. Die umweltethischen Herausforderungen unsrer Zeit erfordern nicht nur eine theologische Klärung des Schöpfungsbegriffs, sondern auch eine vertiefte Auseinandersetzung mit der Gottesfrage. Darum geht es im vorliegenden Buch. Der Einsatz für Klima- und Umweltschutz als praktischer Ausdruck christlichen Schöpfungsglaubens und christlicher Schöpfungsfrömmigkeit gilt der Welt in ihrer Vergänglichkeit. Diese Vergänglichkeit zu akzeptieren – auf Hoffnung hin und nicht etwa resignativ – entspricht dem Glauben an den Schöpfergott und seine Verheißung. Man kann es auch nennen: Mut zum fraglichen Sein.
[Transitory creation. Belief in creation and trust in God in the climate crisis]
Environmental and climate protection are a practical way of confessing faith in God the Creator. However, Christian environmental ethics loses its spiritual qualification if faith in creation is limited to moral appeals whose theological substance becomes increasingly diffuse. The environmental ethical challenges of our time require not only a theological clarification of the concept of creation, but also an in-depth analysis of the question of God. This is what this book is about. The commitment to climate and environmental protection as a practical expression of Christian faith in creation and Christian reverence for creation applies to the world in its transitoriness. Accepting this transitoriness - with hope and not in resignation - corresponds to faith in the Creator God and in the futurity of His promise. One could also call it: Courage to be questionable.
Zum Autor
Ulrich H. J. Körtner, Dr. theol., Dr. h. c. mult., Jahrgang 1957, ist seit 1992 Ordinarius für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und seit 2001 auch Vorstand des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin der Universität Wien. Zahlreiche Veröffentlichungen. Bei der EVA Leipzig sind u.a. erschienen: Dogmatik (LETh 5), 2018, Studienausgabe 2020; Ökumenische Kirchenkunde (LETh 9), 2018; Wahres Leben. Christsein auf evangelisch, 2021, 2. Aufl. 2023. Theologische Exegese, 2022; (Hg.) Gaudium et spes (GTh 15), Leipzig 2024. Körtner bekam 2016 das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse der Republik Österreich verliehen und ebenfalls 2016 von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften den Wilhelm-Hartel-Preis für sein Gesamtwerk.