Quatember, 2|2023
Helmut Schwerdtfeger, Sabine Zorn, Matthias Gössling
i.A. der Evangelischen Michaelsbruderschaft, des Berneuchener Dienstes und der Gemeinschaft St. Michael. Roger Mielke (Schriftleitung)
Quatember 87 (2023) 2
»Es war in unseres Lebensweges Mitte, als ich mich fand in einem dunklen Walde.« So beginnt Dantes »Göttliche Komödie«, einer der Leittexte europäischer Kultur. In der Lebensmitte gilt es besonders, sich die Mitte des Lebens zu vergegenwärtigen. Dantes Werk erzählt die Reise zur Mitte in mächtigen Imaginationen als eine Reise, die gleichzeitig in die innere Mitte und in die Gegenwart Gottes führt. Sich im »dunklen Wald« zu finden, ist nun kaum einem Menschen fremd. Der Psychoanalytiker Erik H. Erikson sprach in seinem Modell der Lebensphasen von einer besonderen Gefährdung der Lebensmitte: Der Spannung zwischen »Generativität und Stagnation«, zwischen gelingender Reifung und dem quälenden Eindruck »festzustecken«. Hinzu kommt, dass die Orientierungsbedürftigkeit insgesamt mit der Komplexität unserer Gegenwart ...