Quatember, Heft 3 | 2022
Helmut Schwerdtfeger, Sabine Zorn, Matthias Gössling
i.A. der Evangelischen Michaelsbruderschaft, des Berneuchener Dienstes und der Gemeinschaft St. Michael. Roger Mielke (Schriftleitung)
Quatember 86 (2022) 3
Die Pandemie hat einen mächtigen Digitalisierungsschub gebracht, im Ganzen der Gesellschaft und in fast allen Teilbereichen. Leben und Arbeiten sind tief durchdrungen von einer Kultur und Praktiken des Digitalen. Wenn, wie in Russland während des Ukrainekrieges, der Zugang zu sozialen Netzwerken gesperrt wird, merkt man auch, welche Freiheitsräume damit verstellt sind. Viele Gemeinden haben sich unter Coronabedingungen schnell auf die Online-Präsenz verlegt. Allerdings: lokale und digitale Präsenz funktionieren ganz unterschiedlich. Es reicht nicht aus, den »normalen« Gottesdienst einfach zu »streamen«. Gegenwärtig wird über »nicht-lineare, hypertextuelle und multimediale Liturgien« (F. van Oorschot) diskutiert. Wie können wir dann aber »(Real-)Präsenz« im digitalen Kontext verstehen? Das Quatemberheft soll diese Fragen im Horizont einer leibhaften und erfahrungsbezogenen Spiritualität bedenken – und im Blick behalten, dass es inzwischen auch eine Bewegung der »Entnetzung« (U. Stäheli) gibt.