Ein sprachlicher und inhaltlicher Vergleich zwischen dem paulinischen Redestoff in Apg 9–28 und dem Corpus Paulinum
Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte (ABG), Band 70
Daniel A. Gleich
In der vorliegenden Arbeit werden alle in oratio recta verfassten Texte, die in der Apostelgeschichte Paulus zugeschrieben werden, im Hinblick auf ihre Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu den Briefen des Corpus Paulinum untersucht. Hierbei zeigt sich, dass für alle längeren Reden und einige kurze Redetexte des lukanischen Paulus viele Parallelen mit einer hohen inhaltlichen Übereinstimmung im Corpus Paulinum zu finden sind. Nicht bestätigt haben sich hingegen solche Forschungspositionen, die entweder inhaltliche Widersprüche zwischen den Aussagen des Paulus der Reden in der Apostelgeschichte und denen des Paulus der unumstrittenen Briefe des Corpus Paulinum behaupten oder umgekehrt von einer literarischen Abhängigkeit der beiden Corpora ausgehen.
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[The Lukan speeches of Paul. A comparison of the language and content between the speeches attributed to Paul in Acts 9-28 and the Pauline corpus]
The present study examines all the oratio recta texts attributed to Paul in Acts and compares them with the letters of the Pauline corpus in terms of their similarities and differences. It becomes clear that in the Pauline corpus many parallels can be found for all the longer speeches and some of the shorter speeches attributed to Paul in Acts, with a high degree of agreement on a propositional level. The study did not confirm the position of those who assume either contradictions between the statements of the Lukan Paul and those of the Paul of the undisputed letters or, conversely, a literary dependency between the two corpora.
Zum Autor
Daniel A. Gleich, Dr. theol., Jahrgang 1985, studierte Evangelische Theologie an dem Theologischen Seminar St. Chrischona (Basel), dem Covenant Theological Seminary (St. Louis/USA) und der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er ist Dozent für Neues Testament am Theologischen Seminar St. Chrischona. Mit der vorliegenden Arbeit wurde er 2019 im Bereich Neues Testament an der Evangelische Theologische Faculteit (ETF) Leuven promoviert.