Ihre Ambivalenz in Kirche und Gesellschaft
Erkenntnis und Glaube. Schriften der Evangelischen Forschungsakademie, Band 51
Arno Schilberg | Bernd Weidmann (Hrsg.)
Macht und Autorität sind schillernde Phänomene. Ihre Ambivalenz rührt daher, dass sie von einem auf den anderen Moment ihre Farbe ändern können. So ist das positive Verständnis von Macht, die Fähigkeit, mit anderen etwas Neues anzufangen (H. Arendt), vom negativen, der Fähigkeit, gegen andere seinen Willen durchzusetzen (M. Weber), nur in der Theorie klar unterschieden. In der Praxis dagegen gehört beides untrennbar zusammen, sofern die Kooperation einer Gruppe immer schon in Konkurrenz zu einer anderen steht. Ob dabei der positive Anfangsimpuls im weiteren Handlungsverlauf bewahrt werden kann, ist eine Frage persönlicher Haltung und hängt nicht zuletzt davon ab, wie Macht auf Autorität bezogen ist: Entfaltet sie sich autoritativ, durch Bindung an ein Unbedingtes, das vom Kampf der Mächte unberührt bleibt, oder wird sie autoritär? Der Band thematisiert diese Frage nach dem Verhältnis von Macht und Autorität aus politischer, juristischer, psychologischer, soziologischer, pädagogischer ...