Theologische, philosophische, psychologische, biologische und ethische Perspektiven
Veröffentlichungen des Bundes für Freies Christentum, Band 4
Werner Zager (Hrsg.)
Sind wir in unserem Denken, Entscheiden und Handeln frei? Diese Frage beschäftigt Menschen nicht erst seit der neueren Hirnforschung. Bereits die Römer kennen die Vorstellung eines willentlich handelnden Subjekts und haben daher den Begriff des Willens (voluntas) geprägt. Und auch die biblische Tradition von den Geboten Gottes, die der Mensch befolgen soll, legte einen solchen Gedanken nahe. Aus diesen Überlieferungssträngen schöpfend, verfasste der Kirchenvater Augustin seine Schrift De libero arbitrio (Über den freien Willen). Durch die weitere Theologie- und Philosophiegeschichte zieht sich dann die Auseinandersetzung darüber, in welchem Maß der menschliche Wille frei bzw. unfrei ist. So bestritt etwa Luther gegen Erasmus die Willensfreiheit in Fragen des Heils.
Die Beiträge des Bandes bedenken das Thema der Willensfreiheit jedoch nicht nur in theologischer und philosophischer Hinsicht, sondern beziehen auch biologische, psychologische und ethische Perspektiven mit ein, die den ...