Chaim Noll
Literaturgeschichte einer Urlandschaft des Menschen
Die Wüste: Ein Menschheitsmythos, der für Tod und Leben, Gut und Böse steht
»Chaim Nolls Literaturgeschichte der Wüste liest man mit großem Gewinn. Sie stellt Zusammenhänge dar, die in ihren Perspektiven nicht selten überraschen und nachdenklich stimmen.« – Frankfurter Allgemeine Zeitung
Wüsten, Trockengebiete und Steppen der Erde breiten sich aus, jedes Jahr um eine Fläche, die ungefähr der Größe Deutschlands entspricht. Die fortschreitende Wüstenbildung führt zur Flucht der ansässigen Bevölkerung, zum Teil mit spürbaren Auswirkungen auf das Leben in Europa. Auch sonst erzwingt Wüste als ...
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Chaim Noll
Literaturgeschichte einer Urlandschaft des Menschen
Die Wüste: Ein Menschheitsmythos, der für Tod und Leben, Gut und Böse steht
»Chaim Nolls Literaturgeschichte der Wüste liest man mit großem Gewinn. Sie stellt Zusammenhänge dar, die in ihren Perspektiven nicht selten überraschen und nachdenklich stimmen.« – Frankfurter Allgemeine Zeitung
Wüsten, Trockengebiete und Steppen der Erde breiten sich aus, jedes Jahr um eine Fläche, die ungefähr der Größe Deutschlands entspricht. Die fortschreitende Wüstenbildung führt zur Flucht der ansässigen Bevölkerung, zum Teil mit spürbaren Auswirkungen auf das Leben in Europa. Auch sonst erzwingt Wüste als Landschaft und Schauplatz historischer Entwicklungen immer stärker unsere Teilnahme.
»Die Literaturgeschichte einer Urlandschaft des Menschen ist eine anregende Lektüre, in der man sich verlieren kann. Das hat das Buch mit seinem Gegenstand gemein.« – MDR Kultur
Das Buch des bekannten Schriftstellers Chaim Noll hält anhand literarischer Texte von der Entstehung der Schrift bis zur Gegenwart Themen und Leitmotive einer Urlandschaft des Menschen überblicksartig fest. Viele der alten Hochkulturen entstanden, wo Wüste auf besiedelbares Land trifft. Als zentrales Motiv erweist sich die Widersprüchlichkeit der Wüste: Sie steht zugleich für Dürre und Aufblühen, für Mangel an Wasser und Überfülle an Sonne, für Niedergang und Erneuerung, für deprimierende Einförmigkeit und spirituellen Höhenflug, für Tod und Leben, Gut und Böse, Realität und Mythos.
[The Desert. A Literary History of a Primeval Human Landscape]
Deserts, arid regions and steppes of the earth are expanding worldwide, each year by an area that roughly corresponds to the territory of Germany. The progressive desertification of the earth's surface leads to the flight of autochthonous populations to the north with noticeable effects on life in Europe.
The book by the well-known writer Chaim Noll provides an overview of the most important themes and leitmotifs of a primeval human landscape through literary texts from the origins of writing to the present day. Many of the ancient advanced civilizations originated at the interfaces of desert and colonizable land. The ambivalence of the desert proves to be the central motif: it stands at the same time for drought and blossoming, for catastrophe and new beginnings, for lack of water and abundance of solar energy, for decline and revitalization, for depressing profanity and spiritual flight, for death and life, reality and myth.
Zum Autor
Chaim Noll, ehemals Hans Noll, geboren 1954 in Berlin als Sohn des DDR-Schriftstellers Dieter Noll, lebte seit 1961 in Ost-Berlin. Er studierte Mathematik an den Universitäten Jena und Berlin sowie Kunst und Kunstgeschichte. 1980 verweigerte er den Wehrdienst, stellte 1983 einen Ausreise-Antrag und übersiedelte mit seiner Frau und seinen beiden Kindern 1984 nach West-Berlin. Später lebte er in Stuttgart, wo seine ersten Bücher erschienen, deren Manuskripte zum Teil aus Ost-Berlin in den Westen geschmuggelt worden waren. Er arbeitete von 1988 bis 1991 als Wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Freien Universität Berlin (Literatursoziologie), ging aber 1992 nach Rom, wo er bis 1995 freiberuflich tätig war. 1995 übersiedelte er mit seiner Familie nach Israel und seit 1997 lebt er in der Wüste Negev. Seitdem war er bis 2019 Writer in Residence und Dozent am Center for German Studies an der Ben Gurion University, Beer Sheva, Israel, und hatte Gastdozenturen an verschiedenen ausländischen Universitäten inne.
Noll hat zahlreiche Buch- und Medienveröffentlichungen aufzuweisen und ist freier Mitarbeiter vieler deutscher Zeitungen, Zeitschriften und Rundfunksender (Die Welt, FAZ, Rheinischer Merkur, stern, taz, Jüdische Allgemeine Wochenzeitung, Merkur, Lettre, Liberal, Sinn und Form, Sender Freies Berlin, Süddeutscher, Bayerischer, Westdeutscher, Saarländischer Rundfunk u. a.).