Ein Streitgespräch über die Zukunft der Demokratie
Michael Bröning | Michael Wolffsohn
Herausgegeben von Reinhard Bingener
Vor 100 Jahren wurde mit der Weimarer Verfassung die erste Demokratie auf deutschem Boden gegründet. 100 bewegte, teilweise ausgesprochen undemokratische Jahre. Und heute? Welche Visionen haben wir für die Zukunft unseres Zusammenlebens in einer Zeit, in der viele Menschen das Zutrauen in die Demokratie verloren haben und die Gesellschaft immer mehr von Partikularinteressen zerrissen wirkt? Und wer soll diese Zukunft wie gestalten? „Das Volk”, wen auch immer man darunter fasst, oder demokratisch gewählte Volksvertreter? Nationalstaaten? Europa oder die globale Weltgemeinschaft?
„Staat und Nation sind Erfolgsmodelle als Basis eines starken Europas in einer multipolaren Welt”, sagt der Linke Michael Bröning. „In einer pluralen, vielschichtigen Gesellschaft wie unserer gibt es mehr als eine Wir-Gemeinschaft”, sagt der Konservative Michael Wolffsohn. Und er beobachtet eine fundamentale Verunsicherung der Entscheidungsträger in unserer Zeit. Wer wird also unsere Zukunft gestalten? Und was ist das eigentlich, die Nation, der sich wissenschaftlichen Studien zufolge 86 Prozent der Weltbevölkerung emotional verbunden fühlen? Eine zufällige Geburtengemeinschaft? Eine staatliche Organisationsstruktur im Sinne eines Nationalstaates oder eine Wertegemeinschaft im Sinne einer Kulturnation?
Ein hochaktuelles Streitgespräch zwischen zwei brillanten Köpfen unserer Zeit: Michael Bröning und Michael Wolffsohn. Anregend, aufrüttelnd und unbedingt lesenswert.
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Zu den Autoren
Michael Bröning, Jahrgang 1976, leitet das Referat „Internationale Politikanalyse” der Friedrich-Ebert-Sfiftung in Berlin und ist Herausgeber der Zeitschrift „Inter-nationale Politik und Gesellschaft”. Er schreibt regelmäßig für verschiedene nationale und internationale Medien. Im Frühjahr 2018 erschien sein Buch „Lob der Nation”.
Michael Wolffsohn, Jahrgang 1947, stammt aus einer deutsch-jüdischen Familie, die 1939 nach Palästina fliehen musste. Er ist Historiker und Publizist. Von 1981 bis 2012 lehrte er Neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr München. Der Deutsche Hochschulverband, die Standesorganisation der deutschen Professoren, kürte Michael Wolffsohn 2017 zum Hochschullehrer des Jahres.