Sozio-theologische Studien
Gerhard Wegner
Hrsg. vom Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD
Wie ist die evangelische Kirche in die Gesellschaft eingebettet? Welche Wirkungen erzielt sie mit welchen Aktivitäten? Wie weit reicht ihr Resonanzraum? Welche Rolle spielen Kirchengemeinden, Kirchenkreise und Landeskirchen? Inwieweit gelingt es ihr, Menschen zur Weitergabe des Glaubens zu motivieren und Ehrenamtliche zu gewinnen? Das sind nur einige Fragen, die in diesem Buch des Direktors des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD im Rückblick auf fast 15 Jahre intensiver kirchensoziologischer Forschung beantwortet werden.
Angesichts vieler bisweilen recht frei schwebender Visionen "kirchlicher Netzwerke der Vielfalt" auf der einen und einer fatalistischen Kapitulation vor der Säkularisierung auf der anderen Seite fragt Wegner nach der empirischen Evidenz religiös-kirchlicher Praxis. Sie hat sich in spezifische Bereiche zurückgezogen. Die Kirche steckt deswegen in einer Reproduktionskrise. Aber das ist nicht ihr Schicksal. Sie kann durchaus auch wieder an Attraktivität gewinnen. Wegners Studien zeichnen das Bild einer kräftigen religiös-sozialen Organisation in der Zivilgesellschaft, die aber eine unter anderen ist. Kirche ist umso überzeugender, je mehr sie genau diese Rolle aktiv bejaht und wirkungsvoll gestaltet.
[Effective Church. Socio-Theological Studies]
How is the Protestant church integrated into society? Which of its activities lead to what kind of results? How far-reaching is its significance? What is the role of congregations, church districts and regional churches? To what extent is it succeeding in motivating people to pass on their faith and recruit new volunteers? These are only a few of the questions that are addressed in this book by the director of the Social Sciences Institute of the EKD, a review on 15 years of intensive church political research.
In the light of sometimes high-flying visions of »church networks of diversity« on the one hand, and a fatalistic surrender to secularization on the other hand, Wegner considers the empirical evidence of religious ecclesial practice. It has retreated into specific areas. Therefore, the church is in a crisis of reproduction. But this is not its fate. It may well increase its attractiveness again. Wegner’s studies draw the picture of a powerful religious-social organization within civil society that exists as one amongst others. Church is the more convincing, the more it actively affirms this role and lives it effectively.
Zum Autor
Gerhard Wegner, Dr. theol., Jahrgang 1953, studierte Evangelische Theologie in Göttingen und Nairobi. Er ist Direktor des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD in Hannover und apl. Professor für Praktische Theologie an der Universität Marburg.