Christsein – Bibel – Politik
Ulrich H. J. Körtner
Die Reformation ist mehr als Luther, aber ohne Martin Luther hätte es keine Reformation gegeben. Er war ein radikaler, nach dem biblischen Grund des Glaubens fragender Theologe. Die Sprengkraft seiner Theologie sollte gerade heute neu bewusst gemacht werden. In einer Zeit der religiösen Indifferenz und eines trivialisierten Christentums brauchen wir mehr denn je eine neue Form von radikaler Theologie, die leidenschaftlich nach Gott fragt und auf das Evangelium hört. Der Gott Martin Luthers ist und bleibt eine Provokation.
Die Provokation Luthers steht im Zentrum des Buches von Ulrich H. J. Körtner über Luthers Verständnis christlicher Freiheit, seine Schriftauslegung, seine Auffassungen von Arbeit und Beruf sowie seine Theologie des Politischen. Der renommierte Wiener Systematiker schließt damit theologisch an sein streitbares, 2017 erschienenes Buch »Für die Vernunft. Wider Moralisierung und Emotionalisierung in Politik und Kirche« an.
Luther’s Provocation for the Present Day. Bible – Christian Existence – Politics
The Reformation is more than Luther, but without Luther there would have been no Reformation. He was a radical theologian who inquired after the biblical foundation of the faith. Today in particular, the explosive force of his theology should be brought to awareness. In a time of religious indifference, and of a trivialized Christendom, we need more than ever a new form of radical theology, that asks passionately after God and heeds the word of the Gospel. Martin Luther’s God is and remains a provocation. That provocation is at the center of this book about Luther’s understanding of Christian freedom, his interpretation of Scripture, his conception of work and vocation, and his theology of the political. In this project, the internationally renowned systematic theologian from the University of Vienna follows up his confrontational book from 2017, »Für die Vernunft. Wider Moralisierung und Emotionalisierung in Politik und Kirche«.
Zum Autor
Ulrich H. J. Körtner, Dr. theol., Dres. h.c., Jahrgang 1957, ist seit 1992 Ordinarius für Systematische Theologie an der Evangelisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien und seit 2001 auch Vorstand des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin der Universität Wien. Körtner ist u. a. Mitherausgeber der »Zeitschrift für Evangelische Ethik«, der »Theologischen Rundschau« sowie der Schriftenreihen »Arbeiten zur Systematischen Theologie« (Leipzig), »Ethik und Recht in der Medizin« (Wien) und »Edition Ethik« (Göttingen). Er bekam 2016 das Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse der Republik Österreich verliehen und ebenfalls 2016 von der Österreichischen Akademie der Wissenschaften den Wilhelm-Hartel-Preis für sein Gesamtwerk.