Auf dem Weg zu einer theologischen Theorie der Gerechtigkeit
Öffentliche Theologie, Band 4
Heinrich Bedford-Strohm
Soziale Gerechtigkeit gehört zu den großen Programmworten unserer Zeit. Niemand stellt ihren Wert grundsätzlich in Frage. Aber was heißt soziale Gerechtigkeit? In seiner in der ersten Auflage 1993 erschienenen Dissertation entwickelt Heinrich Bedford-Strohm ein Gerechtigkeitsverständnis, das sich auf die biblische Option für die Armen gründet. Anhand von maßgeblichen Quellen aus der lateinamerikanischen Befreiungstheologie und einer gründlichen Diskussion der zum philosophischen Klassiker gewordenen Gerechtigkeitstheorie von John Rawls und seinen wichtigsten Antipoden zeigt er, wie theologisch begründete Gerechtigkeitskonzepte auf der Basis von Vernunftbegründungen plausibilisiert und präzisiert werden können.
[Preference for the Poor. Towards a Theological Theory of Justice]
The realisation of social justice is one of the major undertakings of our times. Nobody fundamentally questions its value. But what is the meaning of social justice? In his dissertation, published in a first edition in 1993, Heinrich Bedford-Strohm develops an understanding of justice that is based on the biblical option for the poor. With reference to relevant sources from the Latin American liberation theology and on the basis of an in-depth discussion of the theory of justice of John Rawls, now a philosophical classic, and of its opponents, he shows how theological concepts of justice can be made plausible and stated more precisely.
Heinrich Bedford-Strohm, Dr. theol., Jahrgang 1960, ist Autor und Herausgeber zahlreicher Bücher und Aufsätze, vor allem zu Themen öffentlicher Theologie. Er war bis 2011 Inhaber des Lehrstuhls für Systematische Theologie und Theologische Gegenwartsfragen und Leiter der Dietrich-Bonhoeffer-Forschungsstelle für Öffentliche Theologie an der Universität Bamberg.
Nach der Übernahme des Amts des Landesbischofs der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern 2011 ist Bedford-Strohm weiter als Honorarprofessor an der Universität Bamberg und außerplanmäßiger Professor an der Universität Stellenbosch/Südafrika akademisch tätig.
Im November 2014 wurde er zum Vorsitzenden des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland gewählt und im November 2015 für weitere sechs Jahre als Ratsvorsitzender der EKD wiedergewählt.