Eine Streitschrift
Klaus-Rüdiger Mai
„Geht der Kirche der Glaube aus“ war das Thema einer Podiumsdiskussion, in dem Reiner Haseloff, der Ministerpräsident von Sachsen-Anhalt und Cicero-Chefredakteur Christoph Schwennicke mit dem Schriftsteller und EVA-Autor Klaus-Rüdiger Mai über dessen gleichnamige Streitschrift sprachen. Sie sehen hier den Mitschnitt des Gesprächs, das am 11. Juni in der Landesvertretung Sachsen-Anhalt in Berlin stattgefunden hat.
Hat die Kirche über ihr weltliches Engagement den Glauben verloren? Verliert sie sich in Politik? Verpasst sie den Aufbruch, der angesichts der Entchristlichung, und der Orientierungslosigkeit dringend erforderlich ist? Nie war Kirche notwendiger als heute, nie war sie weniger vorhanden als heute.
Der bekannte Schriftsteller Klaus-Rüdiger Mai zeigt in seinem leidenschaftlichen Essay Fehlentwicklungen in den evangelischen Kirchen auf, aber auch Chancen von Kirche, und ermuntert zur freien Debatte ohne ideologische Scheuklappen. „Die Welt verändern” – hin zum Guten – ist der Slogan vieler. Aber muss man dafür nicht den Menschen selbst „verbessern” und die Kirche in eine Art „Moralagentur” verwandeln? Geht das überhaupt oder will der Mensch nur Gott spielen?
In seiner pointierten Zeitgeistkritik plädiert Mai für die Rückbesinnung auf den Glauben. Der droht der Kirche auszugehen, wenn Traditionsabbruch und Missionsverzicht zum Markenzeichen der Protestanten werden. Dieses Buch soll einen Anstoß zur Diskussion über den künftigen Weg der evangelischen Kirche in Deutschland geben.
Zum Autor
Klaus-Rüdiger Mai, Dr. phil., Jahrgang 1963, studierte Germanistik, Geschichte und Philosophie an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg. Er verfasst historische Romane und Sachbücher – u. a. hat er Biographien über Martin Luther, Albrecht Dürer, Johannes Gutenberg und die Musikerdynastie der Bachs vorgelegt – sowie zeitpolitische Essays. Sein Spezialgebiet ist die europäische Geschichte.