Geschichte als Argumentationsfeld für die Gegenwart

Arbeiten zur Luther- und Müntzerrezeption
Herbergen der Christenheit, Sonderband 23

Reinhard Junghans

Die theologischen Grundkonzepte Martin Luthers und Thomas Müntzers wurden von kirchlichen und gesellschaftlichen Strömungen oft für eigene Interessen in­strumentalisiert, so dass die historischen Personen nur noch eine untergeordnete Rolle spielen. Ihre Wirkung verblasst im Verhältnis zur Intention des Rezipienten, für seine Gegenwart Impulse zu setzen. Damit wird der Rezipient zum handelnden Subjekt. Dieser Perspektivwechsel führt dazu, zunehmend von Rezeptionsgeschichte und weniger von Wirkungsgeschichte zu schreiben. Daraus entwickelt sich auch eine differenzierte Bewertung, die sowohl nach einer angemessenen Beurteilung historischer Gegebenheiten als auch nach einer sinnvollen Würdigung von gegenwärtigen Diskussionszusammenhängen des Rezipienten fragt.


[Historical Scholarship as a Platform for Present-Day Debate: Works on the Reception History
of Luther and Müntzer]


Church and state movements used Luther and Müntzer’s theological concepts to serve their own interests. ...

mehr

Dieser Artikel ist nicht mehr verfügbar.

Folgende Titel könnten Sie ebenfalls interessieren:

Problem Theologin

Susanne Schuster

Problem Theologin

Die Entwicklung des Theologinnenamtes in der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen und der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen
Historisch-theologische Genderforschung, 9

Entwicklungslinien im liberalen Protestantismus

Werner Zager

Entwicklungslinien im liberalen Protestantismus

Band 2: Von Wilhelm Bousset über Albert Schweitzer, Rudolf Bultmann, Karl Jaspers und Ulrich Neuenschwander bis zu Richard von Weizsäcker und Helmut Schmidt