Torgau

Orte der Reformation, Band 16

Herausgegeben von der Stadtverwaltung Torgau

Torgau war unzweifelhaft das politische Zentrum der Reformation und beeindruckt bis heute durch sein wunderbar erhaltenes Renaissancegepräge. An kaum einem anderen Ort in Deutschland kann man ein so geschlossen erhaltenes bauliches Ensemble erleben wie in dieser gut tausendjährigen Stadt, die seit 1979 den Status eines Flächendenkmals besitzt. Während der entscheidenden Jahre der lutherischen Reformation war Torgau (1525–1547) Hauptresidenz der sächsischen Kurfürsten. Bei vielen wichtigen Gelegenheiten wurden hier die politischen Weichen für die Reformation in Kursachsen und im Reich gestellt.

Am Ende des 15. Jahrhunderts begannen rege Bautätigkeiten, die unter Johann Friedrich dem Großmütigen ihren Höhepunkt erreichten. Er baute das prächtige Renaissanceschloss Hartenfels prunkvoll aus und hinterließ mit dem einmaligen großen Wendelstein und der ersten neuerbauten evangelischen Kirche beeindruckende Bauwerke. Auf diesem Schloss wurden die ersten Schutzverträge der protestantischen Fürsten unterzeichnet und unweit davon mit den Torgauer Artikeln eine wichtige Grundlage des Augsburger Bekenntnisses erarbeitet.

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