Wolfgang Sommer
Die wirkungskräftige Perspektive vom obrigkeitshörigen und politisch passiven Luthertum bei Max Weber und Ernst Troeltsch prägte lange Zeit das Bild vom Luthertum bis in das gegenwärtige allgemeine Bewusstsein. Doch diese Sicht auf das Luthertum ist schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und in den letzten Jahrzehnten korrigiert worden.
In diese Forschungen reihen sich die hier ausgewählten Aufsätze ein, die im Rahmen der Kirchen-, Theologie- und Frömmigkeitsgeschichte Themenkreise aus der gegenwärtigen Orthodoxie- und Pietismusforschung aufgreifen, aber auch allgemein- und sozialgeschichtliche Themen tangieren. Sie haben besonders das Verhältnis des kirchlichen Amtes zur weltlichen Obrigkeit und die Bedeutung von Luthers Unterscheidung des weltlichen und geistlichen Regimentes Gottes in der Geschichte des deutschen Luthertums vom 17. bis 20. Jahrhundert im Blick.
[Piety and Openness to the World in German Lutheranism]
The long-prevailing view of ...
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Wolfgang Sommer
Die wirkungskräftige Perspektive vom obrigkeitshörigen und politisch passiven Luthertum bei Max Weber und Ernst Troeltsch prägte lange Zeit das Bild vom Luthertum bis in das gegenwärtige allgemeine Bewusstsein. Doch diese Sicht auf das Luthertum ist schon in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und in den letzten Jahrzehnten korrigiert worden.
In diese Forschungen reihen sich die hier ausgewählten Aufsätze ein, die im Rahmen der Kirchen-, Theologie- und Frömmigkeitsgeschichte Themenkreise aus der gegenwärtigen Orthodoxie- und Pietismusforschung aufgreifen, aber auch allgemein- und sozialgeschichtliche Themen tangieren. Sie haben besonders das Verhältnis des kirchlichen Amtes zur weltlichen Obrigkeit und die Bedeutung von Luthers Unterscheidung des weltlichen und geistlichen Regimentes Gottes in der Geschichte des deutschen Luthertums vom 17. bis 20. Jahrhundert im Blick.
[Piety and Openness to the World in German Lutheranism]
The long-prevailing view of Lutheranism as being obedient and politically passive has been finally corrected at the beginning of the 20th century and in recent decades. This is also the perspective of the present essays on current research topics regarding Pietism and Orthodoxy but also social history and history in general. A particular focus is laid on the relationship between ministry and secular authority as also on the significance of Luther’s distinction between the secular and the spiritual government in the history of Lutheranism from the 17th to the 20th century.
Zum Autor
Wolfgang Sommer, Dr. theol., Jahrgang 1939, studierte Evangelische Theologie in Berlin, Tübingen und Erlangen. Nach einer Dozentur an der Theologischen Akademie Celle war er von 1988 bis 2004 Professor für Kirchen- und Dogmengeschichte an der Augustana Hochschule Neuendettelsau. Er ist Mitglied der Historischen Kommission des DNK/LWB. Zudem ist er Mitglied des Vereins für Reformationsgeschichte, der Luther-Akademie und der Schleiermacher-Gesellschaft. Sommer erhielt den Wilhelm von Pechmann-Preis der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.