Orte der Reformation, Band 9
Volker Knöppel | Burkhard zur Nieden | Wolf-Friedrich Schäufele (Hrsg.)
Marburgs Ruhm begründete im Mittelalter die heilige Elisabeth, die in ihrem Hospital mit eigener Hand Kranke versorgte. Über ihrem Grab wurde die eindrucksvolle Elisabethkirche errichtet, eine der ersten rein gotischen Kirchen Deutschlands. Mit Landgraf Philipp dem Großmütigen wurde Hessen neben Kursachsen zum wichtigsten evangelischen Territorium im Reich und 1527 wurde die Marburger Universität als erste evangelische Universität der Welt gegründet. 1529 lud Landgraf Philipp alle namhaften Reformatoren – darunter Luther, Zwingli, Melanchthon und Bucer – zum berühmten »Marburger Religionsgespräch« ein, um zu erreichen, was erst mit der Leuenberger Konkordie von 1971 selbstverständlich wurde: die Abendmahlsgemeinschaft unter den Evangelischen.
Von Anfang an hatte die hessische Reformation einen eigenen, zwischen Wittenberg und Zürich vermittelnden Charakter. Anhand der Reformationsgeschichte Marburgs und mit Seitenblicken auf weitere Schauplätze der Reformation in Hessen lädt das Heft dazu ein, eine bedeutende »Landschaft der Reformation« neu oder wieder zu entdecken.