Luthers Übersetzung von iustitia Dei und ihre Bedeutung für die Rechtfertigungslehre heute
Marburger Theologische Studien (MThSt), 118
Verena Mätzke
Luther verwendet in seinen Schriften vielfach die frühneuhochdeutschen Worte »from« und »fromkeit« anstelle von »gerecht« und »Gerechtigkeit«, um vom rechtfertigenden Gott und dem gerechtfertigten Menschen zu sprechen. In einer Zeit, in der diese Ausdrücke noch kaum religiös konnotiert waren, bewegt er sich mit ihnen im semantischen Feld zwischenmenschlicher, sozialer Beziehungen und nicht im Assoziationsbereich des Gerichtswesens. Verena Mätzke untersucht Luthers Verwendung der Worte »from« und »fromkeit« und erhebt mittels lexikographischer Textanalysen deren wichtigste Wortbedeutungen. Damit eröffnet sie Kommunikationswege für die Rechtfertigungslehre, die deren Eigenart, ein Beziehungsgeschehen zwischen Gott und Mensch zu denken, Rechnung tragen.
[Justice as »fromkeit«. Luther’s Translation of iustitia Dei and Its Significance for the Doctrine of Justification Today]
Luther uses in his writings many times the Early New High German words »from« and »fromkeit« ...