Praxis Gemeindepädagogik, Ausgabe 2/2012
Zeitschrift für evangelische Bildungsarbeit
»Immer wird in der Kirche und speziell in der Gemeindepädagogik das Familienthema in den Vordergrund gerückt. Gibt’s denn Menschen nur in Bezug auf Familie? Nimmt nicht die Zahl Alleinlebender, und zwar in nahezu allen Generationen außerhalb des Kindes- und Jugendalters, stetig zu? Aber in der Kirche ist von Singles kaum die Rede, höchsten als Problem.«
So etwa ließen sich eine Reihe von Analysen und Äußerungen zusammenfassen, die sich in Beiträgen dieser Ausgabe der Praxis Gemeindepädagogik zum Thema finden. So ähnlich wird es ebenfalls von manchen Praktikern geäußert.
Auch in der Redaktion unserer Zeitschrift haben wir uns erst nach und nach dem Thema Singles genähert, bis wir uns endlich zu einem Heft zu diesem Thema entschlossen.
Aber dann wurde auch den letzten Zweiflern klar, wie brisant das Thema ist und welche Defizite dazu in Theorie und Praxis der Gemeindepädagogik, in Gemeindearbeit und Theologie bestehen.
Der gleiche Aha-Effekt hat sich bei einigen Autorinnen und Autoren eingestellt, die wir um Beiträge zum Thema gebeten hatten. Insofern leisten wir mit diesem Heft wieder einmal »Entwicklungsarbeit«.
Die Beiträge zeigen eine große Bandbreite von Bezügen auf, in denen das Thema eine Rolle spielt, ohne dass das bisher genügend bewusst ist. Hervorgehoben seien hier besonders die Beiträge zu Alleinerziehenden, zur Arbeit mit alleinlebenden älteren Menschen in der Großstadt und zu Singles im Gottesdienst.
Wir, die Redaktionsmitglieder, sind durch die Arbeit an diesem Heft jedenfalls sensibilisiert, zukünftig die gemeindepädagogische Praxis auch immer aus der Sicht auf Singles wahrzunehmen.
In gewisser Weise in Bezug dazu steht auch das sehr interessante Praxisbeispiel zum EKD-Jahresthema »Reformation und Musik«. Hier geht es um musikalische Arbeit mit Demenzkranken. Uns liegt mit unseren Beiträgen zu dem Jahresthema besonders daran, nicht nur Musik als Ausdrucksform der protestantischen Hochkultur zu beachten. Musik kann in besonderer Weise dazu beitragen, gerade jenseits oder im Schatten von Reformprogrammen und Jubiläen die Kommunikation des Evangeliums in Alltagskontexten zur Entfaltung zu bringen, etwa wie hier in der Arbeit mit Demenzkranken. Und in der Rubrik »Ehrenamt begleiten« sind dieses Mal die 12- bis 15-Jährigen Thema.
Nun sei Ihnen, den Leserinnen und Lesern, diese Ausgabe ans Herz gelegt und zur Lektüre empfohlen. Und die Praxisanregungen warten förmlich darauf, dass aus ihnen wiederum Ideen für neue Praxis erwachsen. Über Fragen, Anregungen, Kritiken freut sich die Redaktion immer!
Die »Praxis Gemeindepädagogik« kann als Einzelheft sowie im kostengünstigeren Abonnement bestellt werden. Nähere Informationen finden Sie hier.