Begrifflichkeit und Deutungen im antiken Judentum und in der hebräischen Bibel
Arbeiten zur Bibel und ihrer Geschichte (ABG), Band 19
Jörn Kiefer
Wie haben Israel und das frühe Judentum die Diaspora-Existenz gesehen und gewertet?
Die Untersuchung über »Exil und Diaspora« räumt mit dem Vorurteil auf, im Alten Testament werde das Leben in der Zerstreuung vorwiegend als Fluch und Gottesstrafe verstanden. Dazu stellt die Arbeit ein so noch nirgendwo vorliegendes Corpus von biblischen und frühjüdischen Quellentexten zum Thema »Exil und Diaspora« bereit.
Ausgehend von einer gründlichen Analyse des relevanten hebräischen, aramäischen und griechischen Vokabulars, wird geprüft, welches Konzept von »Exil und Diaspora« den biblischen und frühjüdischen Belegtexten zugrunde liegt.
Dabei werfen die relativ umfangreichen frühjüdischen Zeugnisse ein neues Licht auf das antike Selbstverständnis Israels als zerstreutes Volk. Unter den vielfältigen Deutungen von >=Exil und Diaspora„ gibt es auch durchaus positive. Das erklärt sich nicht aus der Tendenz zur Assimilation, sondern gründet in der Hebräischen Bibel selbst.