Kontinuität und Wandel in der lutherischen Konfessionskultur am Ende des 17. Jahrhunderts. Das Beispiel Johann Benedikt Carpzovs (1639–1699)
Leucorea-Studien zur Geschichte der Reformation und der Lutherischen Orthodoxie, 12
Stefan Michel, Andres Straßberger (Hrsg.)
Dokumentiert werden die Ergebnisse eines interdisziplinären Arbeitsgespräches über den spätorthodoxen Leipziger Universitätstheologen und Kirchenmann Johann Benedikt Carpzov (1639-1699). Der Kirchengeschichtsschreibung ist er vornehmlich als Hauptwidersacher August Hermann Franckes bei den Leipziger pietistischen Unruhen von 1689/90 bekannt, da ihn seine Gegner zum »orthodoxen Eiferer« stilisierten. Tatsächlich fällt er durch stupende Gelehrsamkeit (Eruditio), entschiedene lutherische Bekenntnisorientierung (Confessio) und eine spezifische wie lebendige »orthodoxe« Frömmigkeit (Pietas) auf.
Die Publikation bietet neben einer Bibliographie der Leichenpredigten eine Edition zweier für die Pietismuskontroverse wichtiger Rektoratsreden Carpzovs.