František Šedivý
Kaum jemand weiß, dass es in der Tschechoslowakei jahrelang Arbeitslager und Gefängnisse gab, in denen politische Strafgefangene unter lebensgefährlichen Bedingungen Uran für sowjetische Atomwaffen fördern mussten. Wie entstand dieses Lagersystem, welchen Einfluss hatten die Sowjets? Wie sah der Alltag dieser Häftlinge aus, was waren die Gründe für ihre Festsetzung? Gab es Verbindungen zur Wismut in der DDR?
Die vorliegende Publikation nähert sich diesen Fragen aus zwei Perspektiven: František Bártík, Historiker und Leiter der Lager-Gedenkstätte Vojna, gibt eine anschauliche Einführung in die Geschichte des Lagerkomplexes und František Šedivý, Schriftsteller und ehemaliger Insasse, schildert in romanhafter Form seine eigenen Erlebnisse. Jahrelange Lagerhaft und entwürdigende Arbeit werden so auf eindrückliche Weise und sehr persönlich dargestellt.
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František Šedivý
Kaum jemand weiß, dass es in der Tschechoslowakei jahrelang Arbeitslager und Gefängnisse gab, in denen politische Strafgefangene unter lebensgefährlichen Bedingungen Uran für sowjetische Atomwaffen fördern mussten. Wie entstand dieses Lagersystem, welchen Einfluss hatten die Sowjets? Wie sah der Alltag dieser Häftlinge aus, was waren die Gründe für ihre Festsetzung? Gab es Verbindungen zur Wismut in der DDR?
Die vorliegende Publikation nähert sich diesen Fragen aus zwei Perspektiven: František Bártík, Historiker und Leiter der Lager-Gedenkstätte Vojna, gibt eine anschauliche Einführung in die Geschichte des Lagerkomplexes und František Šedivý, Schriftsteller und ehemaliger Insasse, schildert in romanhafter Form seine eigenen Erlebnisse. Jahrelange Lagerhaft und entwürdigende Arbeit werden so auf eindrückliche Weise und sehr persönlich dargestellt.
Zum Autor
František Šedivý, Jahrgang 1927, geboren in Zadní Třebaň. 1942 wurde er als Vergeltung für das Attentat an Heydrich der Schule verwiesen und 1944 zur Zwangsarbeit in den Junkers-Werken eingesetzt. Dort schloss er sich aktiv dem Widerstand gegen die Nazis an. Nach dem kommunistischen Putsch von 1948 kämpfte er aktiv gegen die Kommunisten, indem er Flugblätter verteilte, illegale Gruppen organisierte und Fluchthilfe ins Ausland unterstützte. 1952 wurde er festgenommen und wegen Hochverrats und Spionage zu 14 Jahren Freiheitsentzug verurteilt. Viele Jahre verbrachte er in Uranbergwerken, bis er 1964 auf Bewährung entlassen wurde. Er arbeitete dann als Schweißer in einem Prager Baubetrieb. Šedivý hat die Erfahrungen dieser Zeit als Schriftsteller literatisch verarbeitet. Seit 1989 engagiert er sich in der Vereinigung politischer Häftlinge, deren Vizepräsident er seit 2009 ist. Šedivý ist Autor zahlreicher Bücher und Mitglied des Internationalen PEN Klubs.