Hermann von Loewenich Kirchenreformer und Landesbischof
Angela Hager
Freimut, die »Parrhesia« im Neuen Testament, war für den bayerischen Landesbischof Hermann von Loewenich ein Lebensmotto. Er zählte zu den Kirchenreformern seiner Generation, sein Leben stand für wesentliche Eckdaten bayerischer Kirchengeschichte: Aufgewachsen in Nürnberg zwischen Kirche und Hakenkreuz, wollte von Loewenich nach dem Krieg eine demokratische Gesellschaft mitgestalten. In seinem Amt als Studentenpfarrer inmitten der Umbrüche der 1960er Jahre wuchs sein Unbehagen angesichts restaurativer Tendenzen in der Kirche und veranlasste ihn, gemeinsam mit Gleichgesinnten eine kirchliche Reformgruppe, den »Arbeitskreis Evangelische Erneuerung«, ins Leben zu rufen. Ob als Dekan oder Kreisdekan, als Synodaler in Bayern, in überregionalen Gremien oder schließlich als Landesbischof: Von Loewenich engagierte sich für eine offene, den Menschen zugewandte Kirche, die sich selbstbewusst in der Gesellschaft positioniert.
Die Biographie beruht auf der Auswertung schriftlicher Quellen sowie ...