Orte der Reformation, Band 25
Volker Jung | Ulrich Oelschläger (Hrsg.)
Worms als »Ort der Reformation« erinnert in erster Linie an den Reichstag von 1521. Der gebannte Luther verantwortete sich dort vor Kaiser und Reich und verweigerte den Widerruf seiner Lehren unter Verweis auf sein Gewissen. Das ist ein Meilenstein in der europäischen Geistesgeschichte. Die Berufung auf das individuelle Gewissen gegen die allgemeine Geltung beanspruchende Herrschaftsautorität schafft die Voraussetzung für die Idee der Aufklärung.
Ohne Luthers Standhaftigkeit in Worms wäre der Thesenanschlag in Wittenberg bedeutungslos geblieben, ohne Luthers Verurteilung auf dem Reichstag wäre es nicht zu Luthers berühmtem Aufenthalt auf der Wartburg gekommen. So ist die Einzigartigkeit des mittleren Ortes mit »W« – Wittenberg, Worms, Wartburg – evident.